Sängerin LEA verzaubert das Wald & Wonne Festival, TV-Moderatorin Judith Rakers führt durch das Programm.
Ende Mai steigt im ALEA PARK das Wald & Wonne Festival. Main Act ist Superstar LEA, durch das Programm mit Science Slams und Impulsvorträgen zu mentaler Gesundheit führt TV-Moderatorin Judith Rakers. Für Ausflügler, Familien und Gesundheitsbewusste gibt es ein breites Angebot an Workshops, etwa geführte Vogelmeditationen und Waldbaden im nahen Orbwald, Yoga-Sessions im Park, Qigong und Atemtrainings. Im Rahmen der CURA SILVA DAYS wird parallel ein wissenschaftliches
Symposium im FOGO stattfinden. Im Orber Kurviertel kommt die Weltspitze der Waldtherapie zusammen und setzt neue Impulse für Forschung und Praxis. Mit dem Symposium stärkt Bad Orb weiter sein Profil als Medizin- und Gesundheitsstandort: Der weltweit führende Experte für Waldbaden, Prof. Dr. Qing Li aus Tokio, diskutiert beim CURA SILVA Symposium mit weiteren Koryphäen der Szene – etwa Nobelpreisträger und Ornithologe Prof. Piotr Tryjanowski und Dr. Gisela Immich.
Waldbaden und Waldtherapie spiegeln den Zeitgeist: Das Konzept der Kur ist brandaktueller denn je. Frei vom Alltag seelisches Gleichgewicht und Selbstheilung fördern, digital detoxen, mit der Kraft der Natur heilen. Was könnte besser in unsere Zeit mit ihrer Achtsamkeits- und Zurück-zur-Natur-Bewegung passen? Gemeinsam mit der Waldtherapie-Koryphäe Dr. Gisela Immich hat sich Bad Orb auf den Weg zu Hessens erstem Waldheilbad gemacht. Das Konzept des gesundheitsförderlichen Waldaufenthaltes basiert auf den Verschreibungen des Hydrotherapeuten und Naturheilkunde-Pioniers Sebastian Kneipp, der bereits vor 150 Jahren den Aufenthalt im Wörishofer Wald zur Therapiezwecken verordnete. Im Zusammenspiel mit den indikationsspezifischen waldtherapeutischen Maß-
nahmen steigert das gesundheitsförderliche Waldinnenklima das allgemeine und psychische Wohlbefinden. Das Konzept des Waldbadens geht wiederum auf die japanische Praxis des Shinrin-Yoku zurück und nimmt so direkte Anleihen an der Zen- Tradition und buddhistischen Achtsamkeitslehren. Waldbaden als präventiver Gesundheitstrend nahm dann im progressiven Kalifornien seinen Ausgang und ist heute auf der ganzen Welt beliebt. Damit ein Wald als Kur- oder Heilwald zertifiziert und so Raum für Prävention und Therapie werden kann, muss er möglichst biodivers mit einem ausgeprägten Waldinnenklima sein – und insbesondere frei von anthropogenen Lärm- und Umweltbelastungen.
Ein forstwirtschaftliches Gutachten bestätigte die außerordentliche Eignung des Waldes am Horstberg für eine kurmedizinische und waldtherapeutische Nutzung. Der Wald weise eine hohe botanische Diversität und einen einzigartigen Bestand klimaresistenter und ökologisch wertvoller alter Eichen und Buchen auf. Der Legende nach wurde das Parkett des weltberühmten Schloss Neuschwanstein aus Spessart-Eichen gefertigt. Auch die spezifische Spessart-Tierwelt sei in hohem Maße schützenswert. So gibt es mit dem Buntspecht, dem Grünspecht und dem Schwarzspecht etwa mehrere seltene Arten des Wappenvogels des Spessarts. Der Spessart inspirierte zudem die im hessischen Hanau beheimateten Gebrüder Grimm zu zahlreichen ihrer kulturprägenden Märchen, die Räubergeschichten aus dem Spessart sind legendär.
Dr. Gisela Immich forscht zu Wald und Gesundheit am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung (IBE) an der renommierten Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die Humanbiologin und Kurortwissenschaftlerin ist ANFT-zertifizierte Forest Therapy Guide (USA) und INFOM-zertifizierte Wald-Gesundheits-Expertin (Japan). Sie ist Gründungsmitglied des Kompetenzzentrums für Waldmedizin und Naturtherapie (Bad Wörishofen) und forscht im nationalen und internationalen Kontext.
Sie veröffentlichte mit Prof. Dr. Dr. Angela Schuh, emeritierte Professorin für Medizinische Klimatologie, das Standardwerk zur Waldtherapie.
„Die Dynamik der Kurstadt Bad Orb begeistert mich. Ich freue mich, dass es politische wie private Akteure gibt, die das so wichtige Konzept Kur in die Zukunft transformieren wollen. Die Ansätze in Bad Orb sind vielversprechend. Besonders die Wertschätzung des Waldes als innovatives Kurmittel verdient breite Aufmerksamkeit. Der Orber Wald ist ein gesundheitsförderliches grünes Juwel, den es für die waldtherapeutische Nutzung zu entwickeln und zu wahren gilt.“
– Dr. Gisela Immich
Shinrin Yoku und Shinrin Ryoho sind japanische Praktiken, die sich mit den gesundheitsfördernden und heilenden Aspekten des Waldes beschäftigen. Dabei werden verschiedene Verfahren (Achtsamkeitspraxis, Body-Mind-Verfahren, Bewegungs-/ Klimatherapie etc.) eingesetzt, um u.a. eine vertiefte Naturverbundenheit zu erreichen.
Shinrin Yoku beschreibt das präventive Setting (Waldbaden) und zielt darauf ab, die Natur mit allen Sinnen zu erleben, um Stress abzubauen, das Immunsystem zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Shinrin Ryoho bedeutet Waldmedizin und konzentriert sich auf therapeutische/rehabilitative Interventionen in Heilwäldern – unter Anleitung eines qualifizierten Therapeuten. Die Waldtherapie ist eine innovative und ganzheitliche Methode zur Linderung und Behandlung verschiedener Beschwerden.
Dr. med. Martin Lange ist Internist, Diabetologe, Balneologe und medizinischer Klimatologe.
Neben den renommierten Bad Orber Kurärzten wird er künftig in der Kurstadt praktizieren. Aktuell unterstützt er im Zertifizierungsprozess des Kur- und Heilwaldes!